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Stadeum: Psychogramm um Amnesie und Projektion

Stade (eb). „Tatortkommissar“ Boris Aljinovic inszenierte die traurige Komödie „4000 Tage“, die am Dienstag, 1. Februar, um 19.45 Uhr im Stadeum zu sehen sein wird.
 
Eine Komödie mit viel trockenem Humor: 4.000 Tage.

Eine Komödie mit viel trockenem Humor: 4.000 Tage.

Wer sind wir, wenn uns ein Großteil der eigenen Biografie abhandenkommt? Diese und andere brisante Fragen stellt der britische Erfolgsautor Peter Quilter in seinem Stück „4.000 Tage“. Nach einem Blutgerinnsel, das sich unerwartet in seinem Gehirn gebildet hat, liegt Michael seit drei Wochen im Koma. An seinem Krankenbett wachen Tag und Nacht abwechselnd und manchmal gleichzeitig seine Mutter Carol und sein Lebenspartner Paul. Carol und Paul vereint zwar die Sorge um Michaels Gesundheit, aber nicht weniger auch ihre aufrichtige gegenseitige Abneigung.
Als Michael aufwacht, sind elf Jahre seiner Erinnerung getilgt - just der Zeitraum, den er mit Paul zusammengelebt hat. 4.000 Tage … von nun an geht es um die Deutungshoheit über diese verlorene Zeit. Carol und Paul verfolgen dabei ganz gegensätzliche Motive. Während Paul Himmel und Hölle in Bewegung setzt, Michael die Jahre mit ihm wieder in Erinnerung zu rufen, versucht Carol den Umstand für sich auszunutzen, dass Michael seinen Lebenspartner Paul und die Zeit, die er mit ihm zusammen war, vergessen hat. Sie sieht darin ihre Chance, Paul schlicht und einfach auszubooten.
Das Stück wirft die Fragen auf, was es bedeutet, in der Gegenwart zu leben ohne die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen – die persönlichen wie die gesellschaftlich politischen? Wie wichtig sind Erinnerungen überhaupt? Woran erinnern wir uns und warum? Wäre es wünschenswert, eine Reset-Taste drücken zu können und noch einmal da anzuknüpfen, wo man vor einem Jahrzehnt in der Entwicklung stand?
Das alles geht Quilter nicht bierernst, sondern in einer Weise an, die mit geschliffenen, pfiffigen Dialogen glänzt und mit viel trockenem Humor das Publikum von einem Lacher zum nächsten mitreißt: „4.000 Tage“ ist ein Komödien-Kammerspiel, das es schafft, das Thema Amnesie in spannender und unterhaltsamer Weise, geradezu witzig und boulevardesk in Szene zu setzen.
Tickets für diese Komödie kosten zwischen 17 und 33,50 Euro und sind unter www.stadeum.de sowie beim Bremervörder Anzeiger erhältlich. Die Veranstaltung wird unter den dann geltenden Hygieneregeln durchgeführt. Tagesaktuelle Informationen finden sich auf der Homepage des Stadeum.


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