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CDU setzt auf Wasserstoff:  Fraktion stellt zwei Anträge

Bremervörde. Die CDU-Stadtratsfraktion möchte Bremervörde als Standort für die Wasserstoffwirtschaft stärken. Zwei entsprechende Anträge haben die Christdemokrat*innen kürzlich vorgelegt.

Die CDU-Fraktion beantragt, die Stadtverwaltung möge prüfen, ob die Stadt Bremervörde ein oder mehrere Fahrzeuge ihres Fuhrparkes durch ein Brennstoffzellen-betriebenes Fahrzeug ersetzen könnten. Mit der Firma Linde, die die Wasserstofftankstelle in Bremervörde betreiben wird, sollen Verhandlungen geführt werden, ob deren Tankstelle – die in unmittelbarer Nähe des städtischen Bauhofes liegt – für die Betankung genutzt werden könnte. Der zweite Antrag der Christdemokrat*innen zielt darauf ab, Vertreter des Wasserstoffnetzwerkes Nordostnieder-sachsen einzuladen und in einer öffentlichen Sitzung um einen Bereicht über den aktuellen Sachstand zu berichten.
Die Region Nordostniedersachsen möchte Modellregion für Wasserstoffwirtschaft werden – das haben die elf Landkreise im Amtsbezirk Lüneburg bereits 2018 beschlossen. Mit dem Coradia iLint, dem ersten Wasserstoff-betriebenen Nahverkehrszug der Welt, steht bereits der erste „Leuchtturm“ in Bremervörde.
Auch wenn die „iLints“ zurzeit nicht fahren, weil sie nach der Testphase gerade zwecks Datenauswertung bei ihrem Hersteller Alstom weilen, sei doch sicher, dass ab 2022 die hellblauen Züge das Bild des Schienenverkehrs in der Region bestimmen werden. Die EVB errichtet dafür gerade eine Wasserstofftankstelle in Bremervörde.
„Neben der EVB gibt es aber noch über 50 weitere Unternehmen, die sich im Wasserstoffnetz-werk Nordostniedersachsen engagieren“, gibt die CDU zu Bedenken. Öffentliche und privatwirtschaftliche Unternehmen arbeiteten in diesen Netzwerk zusammen, um das Ziel der Modellregion zu erreichen. Die Region weise unter anderem ein großes Potenzial auf, um den Lastverkehr auf Antriebe mit Wasserstoff aus regenerativen Energien umzustellen, meint die Fraktion und verweist auf die Auszeichnung „HyExperts“ im Rahmen des Bundesprogramm „HyLands“.
„Wir wollen als gutes Beispiel voran gehen“, erläutert Fraktionsvorsitzender Marco Prietz die Initiative seiner Fraktion. Dem Klimawandel könne man nur mit innovativen Ansätzen begeg-nen. „Die Wasserstofftechnologie ist ein gutes Beispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie sich nicht gegenseitig ausschließen, sondern Hand in Hand gehen müssen“, so Prietz. Er betone ausdrücklich, dass die Beschaffung eines Fahrzeuges als „erster Schritt“ zu sehen ist. Darüber hinaus biete Wasserstoff noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten.
Die entsprechenden finanziellen Mittel für den Fahrzeugkauf könnten dann im nächsten Haus-haltsplan bereitgestellt werden. „Das Land Niedersachsen hat am 31. Juli ein Förderprogramm für kommunale Brennstoffzellen-Fahrzeuge herausgebracht“, berichtete Finanzausschussvor-sitzender Dirk-Frederik Stelling. Somit könnte man trotz angespannter Haushaltslage die not-wendigen Mittel aufbringen.


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