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Mareike Kerouche

Ausnahmezustand

Landkreis. Alle Schulen und Kitas werden in Niedersachsen geschlossen. Diese Nachricht schlug am Freitagmittag ein wie eine Bombe. Kurzfristig mussten die berufstätigen Eltern übers Wochenende eine Betreuung organisieren. Seitdem folgt eine „Schreckensnachricht“ nach der anderen.
Bequem von Zuhause aus arbeiten - gerade mit kleinen Kinder kein leichtes Unterfangen. Bei vielen verlagert sich deswegen die Arbeitszeit jetzt in die Abendstunden. Foto: Adobe Stocke

Bequem von Zuhause aus arbeiten - gerade mit kleinen Kinder kein leichtes Unterfangen. Bei vielen verlagert sich deswegen die Arbeitszeit jetzt in die Abendstunden. Foto: Adobe Stocke

Obwohl eigentlich insbesondere Großeltern nicht auf die Kleinen aufpassen sollten, da sie zu der höchsten Risikogruppe gehören, mussten kurzfristig bei vielen doch gerade diese einspringen.
In anderen Fällen reagierten die Unternehmen sehr schnell auf die Schließungen und stellten ihre Mitarbeiter für die Betreuung ihrer Kinder frei. Doch wie lange diese Freistellung anhalten soll, weiß noch keiner genau.
Großer Gewinner der Corona-Krise sind definitiv die EDV-Firmen, die nun alle Hände voll zu tun haben, das Equipment für das Home-Office zusammenzustellen und zu installieren. Insbesondere viele Mütter arbeiten nun von Zuhause aus. Ehrlicherweise muss man allerdings sagen, dass sich bei vielen die Arbeitszeit momentan in die Abend- und Nachtstunden verlagert, da ein konzentriertes Arbeiten mit Kleinkindern, die ständig neben einem Stehen und Fragen haben wie „Kommst du spielen, Mama?“, „Kannst du mir das aufmachen?“, „Schau mal, was ich gebaut habe“, kaum möglich ist.
In anderen Firmen und Unternehmen liefen an diesem Montag plötzlich viele Kinder durch die Gänge. Eltern, denen so kurzfristig eine Unterbringung nicht gelungen war, nahmen diese kurzerhand mit zur Arbeit. Dies ist natürlich nur möglich, wenn die Chefetage dieses toleriert, aber auf Dauer auch kein Zustand.
In einigen Fällen ist es sicherlich auch gelungen einen Babysitter zu engagieren, dies ist aber gerade in finanzieller Hinsicht eine teure Angelegenheit.
Bei vielen kam deswegen schon gleich nach den ersten Tagen der Gedanke auf, dass es vielleicht sogar besser wäre, wenn die Bundesregierung uns alle in den Hausarrest schicken würde. So wäre wenigstens die Betreuung der Kinder gesichert.
Und nach dem die Sportvereine alle Veranstaltungen abgesagt haben, sodass Fußball, Handball, Turnen etc. für die Kinder in der nächsten Zeit ausfallen, kam dann am Montag die nächste Hiobsbotschaft: Alle öffentlichen Spielplätze, Tierparks und Geschäfte werden geschlossen. Damit werden die Unterhaltungs- und Freizeitgestaltungen nochmals massiv eingeschränkt. Nur gut, wer da einen großen Garten mit eigener Spielanlage hat.
In dieser Zeit gilt es für alle Eltern, die Nerven zu behalten und bei der Bespaßung des Nachwuchses kreativ zu werden.
Wie verbringen Sie jetzt die Zeit mit Ihren Kindern? Und wie kommen Sie durch die Corona-Krise? Schicken Sie uns Ihre Geschichten per Mail gerne mit einem Foto an redaktion@anzeiger-verlag.de mit dem Betreff „Corona“.


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