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Käte Heins

Start ohne Stress

Lunestedt. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) besuchte mit den Landtagsabgeordneten Oliver Lottke (SPD) und Lasse Weritz (CDU) die Lunestedter Grundschule. Der Minister wollte die Schule kennenlernen und hat mit der Schulleiterin und Vertretern aus Verwaltung und Politik das Gespräch gesucht.
Treffen auf dem Pausenhof : v.li. Landtagsabgeordneter Oliver Lottke (SPD), Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), Bürgermeister Guido Dieckmann (parteilos), Schulteiterin Ines Woyciniuk und Landtagsabgeordneter Lasse Weritz (CDU).

Treffen auf dem Pausenhof : v.li. Landtagsabgeordneter Oliver Lottke (SPD), Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD), Bürgermeister Guido Dieckmann (parteilos), Schulteiterin Ines Woyciniuk und Landtagsabgeordneter Lasse Weritz (CDU).

„Ein sehr besonderes und für viele extrem anstrengendes Schuljahr geht auf die Zielgerade, in einem Monat beginnen die Sommerferien“, schreibt Kultusminister Grant Hendrik Tonne in seinem Brief an Eltern und Erziehungsberechtigte.
Darin geht es ihm vor allem darum, Eltern die Sorge darüber zu nehmen, wie es nach den Sommerferien weitergehen wird.
Es bliebe zwar eine „Gratwanderung“, zum einen größtmögliche Verlässlichkeit anzubieten und gleichzeitig das Infektionsgeschehen im Blick zu haben, das sich durch die Delta-Variante zum Herbst hin anders darstellen wird als momentan. Aber die aktuelle Situation lasse es zu, für den Start in das neue Schuljahr mit dem Szenario A, also mit Regelunterricht in Präsenz zu planen. Die bekannten Infektionsschutzmaßnahmen wie Tests und Mund-Nasen-Bedeckung in festgelegten Bereichen der Schule, im ÖPNV sowie - je nach Infektionsgeschehen - auch im Unterricht (Grundschulen ausgenommen) blieben bestehen.
 
Starten ohne Stress
 
Doch Regelunterricht hieße nicht, dass man nach den Ferien einfach zurück zur schulischen Tagesordnung überginge, wie Tonne betont: „Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte sowie schulische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden Zeit, Ruhe und Freiheiten brauchen, um wieder im ‚Normalbetrieb‘ anzukommen, um Versäumtes aufzuarbeiten und sich als Klassen- und Schulgemeinschaft wieder neu zu finden.“Es brauche Raum für Aufarbeitung .Entsprechend soll der Start ohne Prüfungsdruck laufen. So werden bis zum 24. September keine Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Zudem könnten mündliche Leistungen stärker gewichtet werden.
Dass es beim Start in neue Schuljahr nicht darum gehen sollte, die Lernstände zu prüfen, betont auch Schulleiterin Ines Woyciniuk, die die Lunestedter Grundschule leitet, bei ihrem Pausenhofgespräch am Mittwoch, zu dem auch der Kultusminister erschienen ist.
 
Pausenhofgespräch
 
Der Schulleiterin, deren Grundschule rund 130 Schüler:innen besuchen, geht es um Fragen wie: Wie funktioniert Schule in Zeiten der Pandemie? Was bewegt eine kleine Grundschule?
Seit dem 31. Mai findet in den Grundschulen der Gemeinde Beverstedt wieder der volle Präsenzunterricht statt. Und so soll es auch nach den Ferien weitergehen.
Dass es den Jüngsten am wichtigsten sei, in der Schule mit ihren Mitschüler:innen zu sein, das belegte allein die Freude, die sich einstellte, als sich am 31. Mai alle wiedersahen, so Woyciniuk. Auch Elternvertreterin Michaela Stelljes betont die Wichtigkeit, dass der Schulbesuch Spaß machen müsse. Und Schule mache nun einmal Spaß mit Freund:innen im Klassenverband.
So appelliert die Schulleiterin an den Minister: „Bitte, bitte, bitte, lassen sie in Zukunft die Kinder nicht wieder zu Hause, sondern lassen Sie mehr Geld in die vorhandenen Strukturen fließen.“
Der Wechselunterricht fordere Lehrende, Eltern und Kinder besonders heraus. In der Grundschule brauchen die Kinder den direkten Kontakt. Woyciniuk berichtete darüber, dass es trotz Corona möglich war, Fasching zu feiern. Die Kinder hätten das toll gemacht. Kultusminister Tonne versprach, Bundesmittel freizuschaufeln. „Der Bund wird Geld auf den Tisch legen. Dann müsse geschaut werden, was vor Ort gebraucht wird“, so Tonne.
 
Schule als sozialer Ort
 
Schule soll durch einen „Aktionsplan“ als sozialer Ort gestärkt werden. Bereits in seinem Brief schreibt Tonne, dass man dem Wunsch nach Gestaltungsspielräumen, Freiheiten und zusätzlichen Ressourcen in der Planung des kommenden Schuljahrs nachkommen werde.
Schließlich haben die Kinder einen verdammt hohen Anteil an der Bekämpfung der Pandemie. Dabei mussten die Kleinen auf so manches verzichten. Entsprechend gehe es dem Kultusministerium um bedarfsgerechte Förderung in allen Bereichen - um kognitives und sozial-emotionales Lernen und physische und psychische Gesundheit.
Es sollen aber auch passgenaue und flexible Lösungen für die unterschiedlichen Bedarfe angeboten werden - kein Gießkannenprinzip.
Auch Schulleiterin Woyciniuk wolle sich einen Überblick darüber verschaffen, was genau an der Schule in Lunestedt gebraucht wird. „Wir brauchen keine I-Pads an unserer Schule. Ich brauche zusätzliche Lehrkräfte, damit ich mich voll auf meine Arbeit als Schulleitung konzentrieren kann“, merkt Woyciniuk an. Neben der Arbeit als Schulleitung (es gibt für diese Schulgröße keinen Konrektor) sind jede Woche 16 Stunden Unterricht eingeplant. Obwohl in den Schulen keine Tests von den Lehrer:innen durchgeführt werden, müssen alle möglichen zusätzlichen Aufgaben erledigt werden. Die Mehrbelastung müsse sich ändern, damit die Lücken, die durch Corona entstanden sind, auch wirklich geschlossen werden können.


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