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Mareike Kerouche

Wegen großer Nachfrage - Zwei Wiederholungen des Vortrags zur Moorkolonisation

Bremervörde (eb). Dr. Horst Rößler hält am Sonntag, 20. Januar, um 14 Uhr im Bachmann-Museum Bremervörde wegen der großen Nachfrage im November 2018 erneut seinen Vortrag mit dem Titel: „Den eersten sien Dot, den tweeten sien Not… Moorkolonisation im Elbe-Weser-Dreieck (1750-1880)“. Da auch dieser Termin bis auf wenige Plätze ausgebucht ist, bietet Dr. Rößler im Anschluss um 16 Uhr eine Wiederholung an.
In dem Vortrag beschäftigt sich der Bremer Historiker, der regelmäßig in den Archiven des Elbe-Weser-Dreiecks forscht, mit dem Prozess der Kolonisation, sowie mit der Herkunft und den Lebensbedingungen der Menschen, die in den Mooren der heutigen Landkreise Rotenburg (Wümme) und Osterholz eine neue Heimat fanden. Die Kolonisation der Moore, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts begann, hat das Elbe-Weser-Dreieck bis heute nachhaltig geprägt. „Die Urbarmachung und Besiedlung der in den Hamme-Oste Niederungen des Elbe-Weser-Raums liegenden großen Moorgebiete war staatlich organisiert und dirigiert. Es war ein über Generationen hinweg laufender und durchaus mühseliger Prozess“, betont Dr. Rößler. Mit der Gründung von über 70 neuen Dörfern und mehreren Tausend Bauernstellen auf dem Gebiet der alten Ämter Lilienthal und Osterholz, Ottersberg und Bremervörde sieht er aus heutiger Sicht in der Moorkolonisation dennoch eine Erfolgsgeschichte.
Diese ist eng verbunden mit dem Namen Jürgen Christian Findorff, der bereits zu Lebzeiten als „Vater aller Moorbauern“ bezeichnet wurde. Seine Rolle wird ebenfalls kurz beleuchtet. Darüber hinaus beschäftigt sich Dr. Rößler in seinem Vortrag mit den Ideen und Zielen, die hinter dieser kurhannoverschen Moorkolonisation standen und wirft einen Blick auf die Phasen, in denen sie sich vollzog.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Leben in den neuen Siedlungen. Wie stellte sich die Struktur der neu gegründeten Dörfer dar und welche Bedeutung hatten Landwirtschaft einerseits und Torfabbau sowie Torfhandel andererseits?
Dr. Rößler berichtet außerdem über seine Erkenntnisse zu den Siedlern, die in das Moor zogen: Aus welchen Gegenden und gesellschaftlichen Schichten stammten sie? Wie waren die Lebensbedingungen der Moorbauern in den staatlichen Moorkolonien, aber auch in den „wilden“ Ansiedlungen, die in dieser Zeit ebenfalls entstanden?
Mit seinem Vortrag gibt Dr. Rößler einen umfassenden Einblick in dieses zentrale Thema der Geschichte des 18. und 19. Jahrhunderts im Elbe-Weser-Raum. Im November 2018 war der Vortragsabend restlos ausverkauft und viele Interessierte fanden keinen Platz mehr. „Ich freue mich deshalb sehr, dass Dr. Rößler zwei Wiederholungen zugestimmt hat“, erklärt Museumsleiterin Ellen Horstrup. „So erhalten alle interessierten Besucher am 20. Januar die Gelegenheit, diesen interessanten und reich bebilderten Vortrag zu hören“.
Der Vortrag findet am Sonntag, 20. Januar, um 14 Uhr und um 16 Uhr im Bachmann-Museum Bremervörde statt, Amtsallee 8, in Bremervörde. Der Eintritt kostet 5 Euro. Für den Termin um 14 Uhr gibt es nur noch wenige Plätze, in jedem Fall empfiehlt das Bachmann-Museum bei beiden Terminen eine Anmeldung unter Telefon 04761/983 4603. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.bachmann-museum.de.


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