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Heino Schiefelbein

„Was wir alleine nicht schaffen...“ - Landwirte aus Nindorf beteiligen sich an „Grüne Kreuze“-Aktion

Lamstedt. Deutschlandweit haben sich die Bauernverbände der Aktion „Grüne Kreuze“ angeschlossen. So auch der Kreislandsvolksverband Land Hadeln. In fast allen Gemarkungen der Börde Lamstedt stehen diese Mahnmale. Ein „weißer Fleck“ war bis von Kurzem der Lamstedter Ortsteil Nindorf. „Das passt gar nicht“, dachte sich Landwirtin Annika Söhl und rief ihre Berufskolleginnen und -kollegen zu einer Gemeinschaftsaktion auf. Mit großem Erfolg.
In entspannter Runde werkelten die Nindorfer Landwirtinnen und Landwirte.

In entspannter Runde werkelten die Nindorfer Landwirtinnen und Landwirte.

Die Firma Ralf Butt, Landmaschinen- und Melktechnik, erklärte sich sofort bereit, die erforderlichen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Denn „Was wir allein nicht schaffen, das schaffen viele“, erinnerte sich Junior Justin Butt an ein Zitat der Genossenschaftsidee. „Wenn die Landwirte Probleme bekommen, dann wirkt sich das auch auf unser Unternehmen aus“, ergänzt sein Vater Ralf Butt. Rund 30 Bäuerinnen und Bauern legten wie gewohnt kräftig Hand an. Sie hämmerten, strichen die Balken an und stellten sie am nächsten Tag in der Gemarkung auf. Annika Söhl freute sich auf die große Beteiligung ihrer Berufskollegen. „Auch wir wollten für unseren Berufsstand ein Zeichen setzen. Wir produzieren die Lebensmittel, aber das interessiert die Gesellschaft wenig.“ Die Politik nehme ebenfalls kaum Rücksicht auf die Landwirtschaft.
Um die Verbraucher zum Nachdenken anzuregen, regte „Bauer Willi“ diese Aktion an. Sie gilt als Mahnzeichen gegenüber Politik und Gesellschaft. Und sie ist eine Reaktion auf das Agrarumweltpaket der Bundesregierung, das diese Anfang September verabschiedete. Darin geht es um den Insektenschutz, das Tierwohllabel und Fördergelder, die zukünftig an den Umweltschutz gebunden sind.
Ein besonderer Kritikpunkt ist das Verbot des Unkrautvernichters Glyphosat, das Ende 2023 in Kraft tritt. Die umfangreichen Maßnahmen in Sachen Pflanzenschutz und die Bürokratie stoßen bei dem Berufsstand ebenfalls auf große Kritik. Nach einem „arbeitsreichen Abend“, bei dem das persönliche Gespräch untereinander nicht zu kurz kam, stärkten sich alle Teilnehmer mit leckeren Bratwürsten und Getränken, die der Hausherr spendierte.


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