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Mareike Kerouche

Vorweihnachtliche Glücksboten - Ensemble begeistert mit märchenhafter Vorstellung

Auch im letzten Hemd bleibt Marie (Maria Sauckel-Plock) optimistisch. Foto:mh

Auch im letzten Hemd bleibt Marie (Maria Sauckel-Plock) optimistisch. Foto:mh

Bremervörde. Es hat schon Tradition, in der Bremervörder Vorweihnachtszeit: das Kinder- und Familientheater. In diesem Jahr brachte die Natur- und Erlebnispark Bremervörde GmbH am zweiten Advent ein klassisches Märchen aus der Sammlung der Gebrüder Grimm auf die Bühne des Ratssaals: Kindgerecht und absolut familientauglich unterhielten die drei angereisten Darstellenden mit der Geschichte „Sterntaler“. Die kurze Geschichte um das arme Mädchen, das nach und nach sein letztes Hab und Gut an Bedürftige gibt und dafür reich beschenkt wird, wurde für die Bühnenfassung um einen alternden König und dessen unverheirateten Sohn erweitert. Dabei erhielt die Geschichte augenzwinkernd sehr moderne Züge und wurde durch eigens geschriebene, fetzige Lieder unterstrichen. Humorvoll und lebensnah präsentierten Andreas Richter und Thorge Busch den feingeistigen und stets in Reimen sprechenden König und seinen etwas bequemen und verwöhnten Sohn. Der König möchte abdanken und sich nur noch der feinen Sprache und den Versen widmen. Allerdings kann er das nach eigener Auffassung erst, wenn sein Sohn Maximilian eine reiche und sprachgewandte Prinzessin geehelicht hat und Verantwortung für die Geschicke des Königreichs übernimmt. Dieser ist damit ganz und gar nicht einverstanden und möchte aus Liebe heiraten. Doch der Monarch kennt kein Erbarmen: „Still! Es geschieht, wie ich es will.“ Enttäuscht flüchtet der Prinz zu einem Ausritt in den Wald. Dort trifft er auf das arme Waisenmädchen Marie und verliebt sich noch an Ort und Stelle in die Lebensfreude des ganz und gar unadeligen Mädchens. Auch sie ist ganz hin und weg von dem jungen Prinzen. Er erzählt ihr von den Vorstellungen seines Vaters. Dieser entdeckt die beiden und verweist das arme Mädchen von seinem Land, ist jedoch beeindruckt von ihrer Wortgewandtheit. Marie - großartig gespielt von Maria Sauckel-Plock - zieht weiter ihres Weges. Sie ist hungrig, doch sie spart sich ihr letztes Stück Brot auf und hüpft und tanzt gegen Hunger und Kälte an. Wohingegen der alte mittellose Mann, der ihr begegnet, keinen Ausweg mehr sieht und sich hungrig und kraftlos an einen Baum lehnt. Das weckt Maries Barmherzigkeit und sie verschenkt ihr Brot mit den Worten: „Wen das Glück finden will, den findet es“. Der ehrliche Dank des Mannes, der neue Hoffnung geschöpft hat, wärmt Maries Herz. Die Geschichte ist bekannt, und so verschenkt Marie auch ihr letztes Hemd an hoffnungslose Bedürftige, bis auch sie daran zweifelt, dass sie das Glück zur rechten Zeit findet. Hungrig, frierend und erschöpft schläft sie ein. Doch während der Nacht erscheint ihr ein Stern, hüllt sie in ein goldenes Gewand und beschenkt sie mit funkelnden Sterntalern. Als Marie verblüfft erwacht, ist sie überglücklich. Nicht der neue Reichtum macht sie froh, sondern die Tatsache, dass sie nun den strengen Erwartungen des Königs gerecht wird und einer glücklichen Zukunft mit dem Prinzen Maximilian entgegenblicken kann. So sucht sie den Königspalast auf und berichtet von ihrem wundersamen Erlebnis. Angesteckt von so viel Lebensfreude und geschlagen von so viel Überzeugungskraft gibt der König dem jungen Paar schließlich seinen Segen und seine beiden Pferde Mokka und Cappuccino und schickt die beiden auf Weltreise. So endet eine wunderbar weihnachtliche Geschichte über Barmherzigkeit, das Glück, die Freude daran, andere zu beschenken und nicht zuletzt über die Liebe, die sich immer ihren Weg sucht.


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