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Heino Schiefelbein

Rund um den Müll - Projektwoche der Oberschule Lamstedt

Lamstedt. Die Umwelt schonen und Müll vermeiden. „Rund um den Müll“, dieses hochaktuelle Thema wurde von der Oberschule Lamstedt im Rahmen der Projektwoche aufgelegt. Klassen übergreifend befassten sich die Schülerinnen und Schüler mit zehn Themenfeldern, unter anderem Kochen, Müll in der Ferienwelt und Sauberes Lamstedt.
Marvin Mahler präsentierte die recycelten Musikinstrumente „Marke Eigenbau“.  Foto: sla

Marvin Mahler präsentierte die recycelten Musikinstrumente „Marke Eigenbau“. Foto: sla

„Die Projektwoche diente nicht nur zur Horizonterweiterung, die Teilnehmer sollten auch sensibilisiert werden, die Ressourcen zu schonen und die Umwelt weniger zu belasten“, so Rektorin Wiebke Hansen.
15 Kinder griffen das Thema „Wertschätzung von Kleidung“ auf. Sie schauten in ihre Kleidung und staunten über die Produktionsorte „Made in“: China, Bangladesch, Indien und Indonesien. Deutschland war nicht vertreten. Warum Ausland? Niedrigere Herstellungskosten. Eine Lehrerin berichtete spannend vom langen Weg einer Jeans von Bangladesch nach Lamstedt. Naturschutzaspekte wurden ebenfalls angesprochen. So werden bei der Produktion einer Jeans 8.000 Liter und bei der Erzeugung von einem Kilogramm Baumwollfasern 22.000 bis 25.000 Liter Wasser verbraucht.
Ein Vertreter der East-West Textilrecycling (Geestland) zeigte bemerkenswerte Zahlen auf. In seinem Unternehmen sortieren täglich 100 Mitarbeiter rund 70.000 Kilogramm, die aus Altkleidercontainern vor Ort stammen. Die Jahresleistung beläuft sich auf 15.000 Tonnen. Der Textilkonsum in Deutschland beträgt 28 Kilogramm, in Afrika lediglich 2,5 Kilogramm pro Kopf. 50 Prozent der von East-West gesammelten Altkleidung werden als Second-Hand-Ware weiterverwendet. 75 Prozent der Weltbevölkerung tragen Alttextilien. Die Gruppe war sich einig: Die Abgabe in Container macht Sinn.
Matthis Sticht berichtete gut gelaunt vom Bau von Fahrradanhängern. „Unser Lehrer Uwe Kasten sammelte auf einer Müllhalde Metallplatten, Stahlprofile, Rollstuhlräder und Mauerkübel. Wie haben dann geschraubt, montiert und geschweißt.“
Sehenswert waren auch die Ergebnisse zum Motto „Upcycling“. So entstanden aus Überraschungs- eiern und Actimelflaschen Rasseln. Waschmittelflaschen verwandelten sich in Gitarren. Die Gruppe probierte schließlich die Eigenbau-Instrumente aus und sang dazu ein Lied.
Zwar nicht fahrbereit, aber nett anzuschauen: ein Motorrad aus Plastikstreifen, Duschverpackung, Bierdeckeln, und Weinkorken. Aus einer Zeitung wird Kunst. Wie? Man halbiert eine Zeitung und rollt sie diagonal in einen Spieß ein. Dann noch etwas Pappe und Heißkleber. Schon kann man am nächsten Morgen die Brötchen in einem hübschen Korb servieren.
Julina Bardenhagen besuchte mit ihrer Gruppe zwei Supermärkte in Lamstedt. Sie wunderte sich, wie viel Sachen täglich einer Tafel zur Verfügung gestellt werden. Einige Gründe zeigten die Pennäler in der abschließenden Präsentation auf: In Restaurants und Kantinen werden meistens nur große Portionen serviert. Essen, das nicht verzehrt wurde, wird weggeworfen. Gäste wollen/dürfen ihre Reste nicht mitnehmen. Wenn Obst oder Gemüse Druckstellen aufweist, wird es aus dem Regal entfernt. Waren werden sechs Tage vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aus dem Angebot genommen. Diesmal gingen diese Produkte nicht an die Tafel, sondern an die Gruppe. Die zauberte daraus leckere Aufläufe, Kuchen, Kekse und Salate.


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