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Mareike Kerouche

Ausstellung April Art 2019 - Künstler aus der Region in der Mühle Malstedt

Klaus Noormann (v.l.n.r.), Almute Anglada-Lemkau, Friedegund Viehbrock und Ruud Witte freuen sich auf viele Besucher der abwechslungsreichen Ausstellung in der Mühle Malstedt.  Foto: ls

Klaus Noormann (v.l.n.r.), Almute Anglada-Lemkau, Friedegund Viehbrock und Ruud Witte freuen sich auf viele Besucher der abwechslungsreichen Ausstellung in der Mühle Malstedt. Foto: ls

Malstedt. Mit ihrer Frühjahrsausstellung hat sich die Mühle Malstedt Kunstwerkstatt auf drei Künstler aus der Region konzentriert. Mit der Vernissage am Sonntag, 24. März, um 11 Uhr werden die Besucher eingeladen, sich die Werke jeweils sonntags bis zum 22. April anzuschauen.
Auf allen drei Etagen begegnet der Besucher den Skulpturen von Klaus Noormann. Für den ehemaligen Ingenieur für Schiffsbetriebstechnik gehen die Elemente Stahl und Stein immer wieder neue faszinierende Verbindungen ein. Es ist die Unendlichkeit des geschmiedeten Möbius-Bandes, das der Nietzsche-Aussage „die Wiederholung des ewig Gleichbleibenden“ Form gibt.
Schon früh hatte sich Noormann für die abendländische Philosophie interessiert. Jetzt, nach seinem Arbeitsleben, findet er die Ruhe und Muße, seine Anschauungen mit der Schmiedekunst Ausdruck zu verleihen. „Ich will nicht dem Alten nacheifern, suche nach der eigenen Form.“ Seine Skulpturen finden auf von ihm bearbeitetem Abbruchholz ihre Basis. Eine besondere Arbeit ist „Eins & einS...einES“, in der ein Stück Mooreiche und geschroteter Vierkantstahl eine sich bildende Einheit bilden.
Klaus Bemmer lebte bis zu seinem Tod 1979 in Lunestedt, war unter anderem Dozent an der Volkshochschule in Bremerhaven und freischaffend als Maler tätig. Seine Stadt- und Hafenansichten, Landschaften und Bildergeschichten gestaltete er als Öl- und Temperamalerei. Aber auch Feder-, Pinsel-, Bleistift-, Kohle- und Holstiftzeichnungen vervollständigen sein Lebenswerk.
Der Künstler war wohl nicht sehr geschäftstüchtig. So findet man in einer Beschreibung von Elke Grapenthin den Hinweis, dass, wenn er Menschen sympathisch fand, diesen seine Werke schenkte. Bei anderen, die er als unangenehm empfand, trieb er die Preise in die Höhe. Der Besucher hat nun die Möglichkeit, all die ausgestellten Werke unentgeltlich zu betrachten.
Eine besondere Aufmerksamkeit dürften die Werke des Künstlers Karl Pethzoll erfahren. Er ist quasi ein Sohn der Stadt Selsingen. Und hier treffen nun zwei runde Daten zusammen. Einerseits jährt sich der Todestag Pethzolls zum 50. Mal und andererseits feiert Selsingen seinen 800 Geburtstag.
Seine Tochter Friedegund Viehbrock weiß zu berichten, dass er eigentlich immer gemalt hat. Ob als pharmazeutischer Betreuer in einem Gefangenenlager im Jahr 1944 oder später als Apotheker in Selsingen. Seine Nichte Almute Anglada-Lemkau schmunzelt: „Er lebte von der Apotheke, aber er lebte für die Kunst.“
Auf drei Etagen finden sich in den Ausstellungsräumen insgesamt 48 Werke des Künstlers aus allen Schaffungsperioden. Die Nähe zu seinen Vorbildern Marc Chagall und Rembrandt sind eindeutig zu identifizieren.
Die Einführung zur Ausstellung wird Ruud Witte am Sonntag, 24. März, ab 11 Uhr vornehmen. Musikalisch wird die Vernissage von Robin Wissemann begleitet. Die Ausstellung ist jeweils sonntags zwischen 11 und 17 Uhr bis zum 22. April geöffnet. Der Besuch ist kostenfrei. Über Spenden freuen sich die Veranstalter.


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